Bastelbogen Rheinschiff Vicosoprano

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Bastelbogen Rheinschiff Vicos.

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Beschreibung

 

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Im Basler Rheinhafen (genauer: in den Rheinhäfen beider Basel) herrscht fast immer Betrieb. Viele Schiffe sind hier zu sehen. Hier liegt eines, das von Antwerpen (in Belgien) heraufgekommen ist. Dort ist ein anderes, das seine Güter aus dem Ruhrgebiet herbeigeschleppt hat. 1990 sind mehr als 8,5 Millionen Tonnen Waren auf dem Wasserweg in Basel eingetroffen: Benzin und Öl, Eisen und Stahl, Getreide, Kohle, Baustoffe, Zellstoffe, Fette usw. Mächtige Krane heben schwere Güter aus den Schiffsschalen, durch dicke Leitungen werden Öle und Benzin in riesige Tankkessel an Land gepumpt.

Unser Land benötigt die vielen Importwaren dringend. Der Schweizer Boden allein könnte kaum die Hälfte unserer Bevölkerung ernähren. Darum müssen wir nochmals so viele Lebensmittel zusätzlich einführen, wie wir selber erzeugen. Zudem brauchen unsere Fabriken vielerlei Rohstoffe, die in der Schweiz nicht vorkommen. Auch diese Rohstoffe müssen, genauso wie alle Erdölprodukte, vom Ausland in die Schweiz eingeführt werden. Viele dieser Waren gelangen in Schiffen den Rhein hinauf in unser Land. Der Anteil der Basler Rheinhäfen an der Einfuhr ist bedeutend: von je 100 Tonnen Importwaren sind jeweils etwa 17 durch das Basler Wassertor zu uns gebracht worden. In der umgekehrten Richtung werden bedeutend weniger Güter befördert. Im Jahre 1990 verliessen «nur» 850’000 Tonnen Güter die Schweiz auf einem Rheinschiff. Viele dieser sicheren Transportschiffe fuhren also leider leer den Rhein hinunter.

Das Schiff auf unserem Modellbogen, die «Vicosoprano», stand von 1940 bis 1975 bei der Schweizerischen Reederei AG (heute: Schweizerische Reederei und Neptun AG) im Einsatz. Vier Personen arbeiteten auf der «Vicosoprano», nämlich ein Schiffsführer, zwei Matrosen und ein Schiffsjunge. Für die 830 km lange Fahrt von Rotterdam (Holland) den Rhein hinauf nach Basel brauchte unser Schiff etwas mehr als eine Woche. In der umgekehrten Richtung dauerte die Fahrt nur etwa vier Tage, weil das Schiff ja «mit dem Wasser» schwamm. Auf ihrer Fahrt konnte die «Vicosoprano» etwa 1300 Tonnen Waren transportieren. Müsste man diese Menge mit der Bahn transportieren, wäre dazu ein Zug mit etwa 50 2-Achs-Wagen nötig.

In unserer modernen Zeit lässt sich ein Schiff wie die «Vicosoprano» kaum mehr rentabel einsetzen, da es zu klein und zu langsam ist. Heute werden wenn möglich grössere Schiffe eingesetzt, die mit demselben Personalbestand rund um die Uhr betrieben werden. Diese modernen Schiffe sind meist auch schneller als die älteren Modelle. Moderne Containerschiffe zum Beispiel benötigen heute flussaufwärts noch 85 Stunden. Gefahren wird rund um die Uhr nach Fahrplan. Mit Hilfe von Radar, Echolot, Videokameras und Autopilot kann auch bei sehr schlechter Sicht gefahren werden.

Etwa hundert Schweizer sind zurzeit als Schiffsführer, Steuerleute, Matrosen oder Schiffsjungen bei der Rheinschiffahrt tätig. Wer die dreijährige Lehre als Rheinschiffer antreten möchte, muss 15- bis 18jährig sein. Viereinhalb Monate der Lehrzeit werden auf einem besonderen Schulschiff der Schweizerischen Schiffahrtsschule in Basel verbracht.